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Kampf der Fasanenhähne. Eine Geschichte mit Bildern und Text von Ingo Gerlach.

Der deutsche Wildlifefotograf Ingo Gerlach plante Aufnahmen von der Balz und dem Kampf der Fasane in der Nähe des Neusiedler Sees im österreichischen Burgenland. Ein Unterfangen mit ungewissem Ausgang, da die Hühner ja nicht pünktlich im Jahr anfangen zu balzen. Sondern dies oft abhängig ist von Temperaturen, Nässe und Bestand der Fasanenpopulation. Jedenfalls - Gerlach hatte das Glück des Tüchtigen. In einer bestimmten Ecke im Burgenland entdeckte er ein kleines Revier mit einem brachliegenden Acker. Auf diesem Acker konnte er beobachten, wie sich vier gleichstarke Fasane das Revier sozusagen viertelten. Jeder Fasan hatte nur eine Henne dabei. Das ist eher ungewöhnlich, da Fasane gerne einen ganzen Harem von bis zu zwölf Hennen um sich herum versammeln. Aber hier war nun mal Damenmangel. Die Fasane balzten was das Zeug hielt. Dabei schritten Sie immer wieder eine imaginäre Grenze auf dem Acker ab und drohten mit heftigem Kopfnicken dem Gegner. Dabei blieb es auch meist. Durch laute Balzrufe, ähnlich einem Haushahn auf dem Mist, machten sie dem Nachbarn klar, wer der Herr im Hause ist. Da Fasane polygam sind, sind sie es auch nicht gewohnt nur eine Henne zu betreuen. Das Drama bahnte sich somit früher oder später an. Am vorletzten Tag seines Aufenthaltes im Revier der Fasane hatte Ingo Gerlach frühmorgens kurz nach Sonnenaufgang endlich die Situation die er fotografieren wollte.

Ein Fasan war durch eine Abwehrmaßnahme eines jüngeren Fasanes abgelenkt und hatte sich von seiner Henne zu weit entfernt. Dies nutzte der Nachbar und beglückte die Nachbarin auf schnelle Fasanenart, man nennt das auch „der Hahn tritt die Henne“, zumindest in der Jägersprache. Wie ein geölter Blitz erkannte der “gehörnte“ Fasan die Untreue seiner Henne. In schnellen Schritten mit weit ausgebreiten Flügeln rannte der Hahn auf seinen Nebenbuhler zu und hackte ihm, noch während der Kopula, gegen den Kopf. Der so Gepeinigte setzte sich sofort zur Wehr und ein wilder Kampf der Fasanengockel begann. Mit hoch aufgestelltem Gefieder drohte jeder dem anderen. Dabei gab es Luftsprünge, Hackereien und Tretereien der nicht ganz feinen Art. Nach einiger Zeit ließen die Hähne den Kampf ruhen und begannen sich gegenüber zu stellen und mit dem Kopf zu nicken. Außerdem liefen sie Seite an Seite schnell nebeneinander her und versuchten so ihre Dominanz zu zeigen. Das ganze Naturschauspiel dauerte nur wenige Minuten, bis die Lage wieder geklärt war. Jeder Hahn kehrte zu seiner Henne zurück. 

UK-Version: 

Battle of the Pheasant Cocks. A story with pictures and text by Ingo Gerlach.

The German wildlife photographer Ingo Gerlach planned to take pictures of the courtship display and the fight of the pheasants near Lake Neusiedl in the Austrian Burgenland. An undertaking with an uncertain outcome, as the chickens do not start to mate punctually in the year. Instead, this often depends on temperatures, wetness and the population of pheasants. In any case, Gerlach was lucky. In a certain corner of Burgenland he discovered a small territory with a fallow field. On this field, he could observe how four pheasants of equal strength were, so to speak, quartering the territory. Each pheasant had only one hen with it. This is rather unusual, as pheasants like to gather a whole harem of up to twelve hens around them. But here there was a shortage of ladies. The pheasants were busy courting. Again and again, they walked along an imaginary border in the field and threatened their opponents with a vigorous nod of the head. Most of the time it stayed that way. By loud courtship calls, similar to a rooster on the manure, they made it clear to the neighbour who is the master of the house. Since pheasants are polygamous, they are not used to looking after only one hen. Sooner or later, the drama was about to begin. On the penultimate day of his stay in the pheasants' territory, early in the morning shortly after sunrise, Ingo Gerlach finally had the situation he wanted to photograph.

A pheasant had been distracted by a defensive action of a younger pheasant and had moved too far away from its hen. The neighbour took advantage of this and delighted the neighbour in quick pheasant fashion, this is also called "the cock kicks the hen", at least in hunter's language. Like greased lightning, the "horned" pheasant recognised his hen's infidelity. In quick steps with wings spread wide, the cock ran towards his rival and pecked him on the head while the copula was still in progress. The thus tormented one immediately defended himself and a wild fight of the pheasant roosters began. Each threatened the other with its feathers held high. There were air jumps, hacking and kicking of the not quite subtle kind. After a while, the roosters stopped fighting and started facing each other and nodding their heads. They also walked side by side quickly, trying to show their dominance. The whole natural spectacle lasted only a few minutes until the situation was settled again. Each cock returned to its hen. 

 

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