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Der Sperber von Lünen. Ein Bericht mit Fotos und Videos von Ingo Gerlach.
Die überraschendsten Momente in der Wildlifefotografie liefert häufig der Zufall. Ich war bei den internationalen Naturfototagen im nordrheinwestfälischen Lünen zu Besuch. In der Mittagspause kam ich auf dem Weg zum Lünener Veranstaltungsforum unter einer Brücke durch. Was ich dort sah konnte ich zunächst gar nicht glauben. Ein Sperber hatte eine Taube geschlagen und begann gerade diese zu kröpfen. Dieser extrem scheue Greifvogel inmitten des urbanen Lebens – so etwas kann man nur alle Jubeljahre erleben, wenn überhaupt. Normalerweise wird man einen Sperber nie zu Gesicht bekommen. Dieser schnelle Jäger zieht die Dickung, d.h. das dichte Gebüsch und damit ein Versteck, der offenen Straße vor. Ich erkannte diese einmalige Situation sofort. Nur, ich hatte keine professionelle Kamera dabei, sondern nur ein Smartphone mit dem Apfellogo. Also besser ein Smartphonefoto als gar kein Foto, dachte ich mir und begann sofort mit dem Smartphone zu fotografieren und zu filmen. Dabei legte ich mich auf den Bauch um eine günstigere Perspektive zu bekommen. Ebenfalls rückte ich mit jeder Aufnahme immer ein paar Zentimeter näher an den Sperber, welcher sich völlig unbeirrt zeigte und die Beute gierig verschlang. Offensichtlich hatte der Sperber lange gehungert, denn er zeigte keinerlei Scheu vor diesen komischen Wesen, welche auf dem Bauch immer näher an ihn heran rückten. Ich fotografierte und filmte bis der Akku des Smartphones plötzlich leer war. Soll es das schon gewesen sein, dachte ich mir und überlegte, ob es Sinn machen könnte, schnell ins fünfhundert Meter entfernte Hotel zu eilen und eine meiner professionellen Kameras mit entsprechendem Objektiv zu holen. Gesagt getan. Ich jagte los und war nach kurzer Zeit mit „richtiger“ Kamera bewaffnet, zurück am Ort des Geschehens. Der Sperber war noch immer da und riss mit Heißhunger Fleischbrocken aus der Taube. Ich machte noch etliche dutzend Fotos, bevor sich der Greifvogel ohne Hast davon machte.
The Sparrowhawk of Lünen. A report with photos and videos by Ingo Gerlach.
The most surprising moments in wildlife photography often come by chance. I visited the international nature photography festival in Lünen, North Rhine-Westphalia. During the lunch break I passed under a bridge on my way to the Lünen event forum. What I saw there I could not believe at first. A sparrowhawk had beaten a pigeon and was just beginning to cripple it. This extremely shy bird of prey in the midst of urban life - you can only experience something like that every jubilee year, if at all. Normally you will never see a sparrowhawk. This fast hunter prefers the thicket, i.e. the dense bushes and thus a hiding place, to the open road. I recognized this unique situation immediately. Only, I did not have a professional camera with me, but only a smartphone with the apple logo. So better a smartphone photo than no photo at all, I thought to myself and immediately started taking photos and filming with the smartphone. I lay down on my stomach to get a better perspective. Also I moved with every picture a few centimetres closer to the sparrowhawk, which showed itself completely unperturbed and devoured the prey greedily. Obviously the sparrowhawk had been hungry for a long time, because he showed no shyness at all against these strange creatures, which came closer and closer to him on his belly. I photographed and filmed until the battery of the smartphone was suddenly empty. Should that have been it, I thought to myself and wondered if it could make sense to hurry to the hotel five hundred meters away and get one of my professional cameras with the appropriate lens. No sooner said than done. I hunted off and after a short time I was armed with "real" camera, back at the scene of the incident. The sparrowhawk was still there and tore meat chunks out of the pigeon with ravenous appetite. I took several dozen more pictures before the bird of prey took off without haste.